Wie eine Perlenschnur reihen sie sich aneinander, die Orte, die schon beim bloßen aussprechen der Namen Sehnsucht nach Italien hervorrufen: Positano, Amalfi, Praiano, Ravello. Alle hängen wie Nester an den Bergen, alle haben ihre eigene, wechselvolle Geschichte, alle werden von Touristen überschwemmt . Es ist schwierig eine Zeit zu benennen, an denen diese Orte am Besten besucht werden können. Der Spätnachmittag ist vielleicht am Geeignetsten, allerdings sind dann auch die meisten Geschäfte geschlossen. Trotzdem würde ich diese Zeit empfehlen, weil sich die Straßen geleert haben und nur noch wenige Menschen unterwegs sind. In der sinkenden Sonne und den langen Schatten scheint alles mystisch, selbst der Blick aufs Meer ist dann schöner. Die Öffnungszeiten einzelner Sehenswürdigkeiten sollte man vorher checken, wenn man einen Besuch, oder eine bestimmte Besichtigung plant. Kommt man am Morgen, kann man auch zuerst die einsameren Teile der Orte anschauen und sich zuletzt ins Gewühl stürzen. Es bedarf einer gewissen Kondition, diese Orte zu erlaufen, da sie meisten am Hang liegen, sind in der Regel viele Steigungen und/oder Treppen zu überwinden. Belohnt wird man dann mit einer traumhaften Aussicht aufs Meer. Beides, die Anstrengung und der Ausblick, kann einem den Atem rauben. Eine Ausnahme ist Ravello, weil der Ort hoch auf einem Felsenkamm liegt und die Steigungen nicht ganz so gravierend sind. Vielleicht darf ich erwähnen, dass Ravello, neben Praiano, unser Domizil für den Urlaub, mein Lieblingsort an der Küste ist. Obwohl ich keinen Reiseführer schreibe und alles nur meine subjektive Meinung ist, würde ich den Besuch der ‚Villa Rufolo‘ dringend empfehlen.
Ausblick von RavelloPositanoPraiano Der Dom von Amalfi
Meistens hält man sich als Tourist in denjenigen Orten auf, die zu besichtigen sich auf jeden Fall lohnen. Leider vergisst, oder übersieht der Besucher, dass die Amalfitana mehr ist, als nur Orte. Die Berge und das Hinterland sind ein Eldorado für Wanderer. Es gibt unzählige ausgewiesene Wanderwege mit und ohne Aussicht aufs Meer. Auch der Agrotourismus ist weit verbreitet und bietet Unterkünfte die geeignet sind, fernab vom Massentourismus die Lebensart und die Schönheit der Küste zu erleben.
Nachdem wir uns mehrmals wegen einer Umleitung verfahren hatten, lag sie vor uns: die Amalfitana, eine der Traumstraßen dieser Welt. 40km schlängelt sie sich am Golf von Salerno entlang, dass man sich vor lauter Ahhhs und Ohhs gar nicht mehr einkriegt. Neben einem das Meer in allen Schattierungen von Silber bis Dunkelblau. An den Hängen gelegen, Häuser in weiß, blau und rosa und über allem weht ein zarter Duft von Zitronenblüten. Die Straße gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist in die Felsen hineingehauen worden, kurvenreich und sehr eng. Sie ist auf keinen Fall für den Massentourismus geeignet, aber genau dieser findet hier statt.
Auf der Amalfitana
Das Autofahren auf der Amalfitana erfordert starke Nerven. Es sind dort nicht nur Autos, sondern auch unzählige Motor -roller und -räder und Autobusse unterwegs. Jedesmal, wenn wir heil wieder unser Hotel erreicht hatten, habe ich ein kleines Dankeschön zu dem dort am Eingang hängenden Marienbild geschickt. Ich gehe davon aus, dass Maria dort einen harten Job hat. Die Großen zuerst, das heißt, Busse haben Vorfahrt und hupen an unübersichtlichen Stellen. Entgegenkommende Autos haben dann zu warten. Zwischen den Wartenden schlängeln sich die Zweiräder mit abenteuerlichen Überholmanövern und es kann sein, dass auch Fußgänger versuchen, die Straße zu überqueren. Der Höhepunkt dieses Abenteuers sind die Ortschaften, durch die sich die Amalfitana zwangsläufig schlängelt. Hier versuchen Verkehrspolizisten mit Trillerpfeifen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Meist entsteht dadurch ein heilloses Kuddelmuddel…Autos hupen, Polizisten pfeifen, Zweiräder knattern und Fußgänger versuche sich durch die Enge zu schlängeln. Merkwürdigerweise bleiben die sonst recht wuseligen Italiener recht gelassen in diesem Durcheinander. Sie hupen zwar gelegentlich, aber man weiß nie so richtig, warum. Die gute Botschaft ist, man gewöhnt sich dran, wenigsten für die Zeit des Urlaubs. Ach ja, ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass an vielen Stellen Straßenhändler am Rand stehen und die Straße an mehreren Stellen zum Parken freigegeben ist.
Händler am StraßenrandSchattenparkplatz
Zwischen allen Orten der Amalfitana verkehren die SITA Busse. Es ist tatsächlich keine schlechte Idee, sich von diesen zu den verschiedenen Orten fahren zu lassen. Haltestellen gibt es überall und die Fahrer sind im wahrsten Sinn des Wortes… erfahren. Es kann zwar schon mal sein, dass man keinen Sitzplatz bekommt, dafür lässt sich ohne Stress die fantastische Aussicht genießen. Die Tickets sind in vielen Geschäften zu erwerben. Zur Planung des Tages hängen sogar Fahrpläne an den Haltestellen.
Lange haben wir überlegt, wo wir unseren Frühjahrsurlaub verbringen möchten. Städtereisen und viele Besichtigungen sollten auf Kosten der Erholung „am Ort“ außen vor bleiben. Strand wird von uns nicht benutzt, Sonne sollte sein, aber keine Hitze, Meer auf jeden Fall. Italien war das Zauberwort! Wir haben ziemlich erschöpft diese Reise vorbereitet und waren urlaubsreif von einer langen Arbeitsphase im Vorfeld. Sonne und Meer erschienen uns außerordentlich verlockend, dazu gutes Essen und freundliche Menschen.
Unsere Wahl fiel auf ‚Praiano‘, einen Ort direkt am Meer an der Amalfitana. Vor vielen Jahren waren wir schon einmal hier zu Gast und hatten diese Zeit in guter Erinnerung. Das damalige Hotel gibt es leider nicht mehr und nach einer gewissen Enttäuschung entdeckten wir eine verheißungsvolle Alternative. Hier mussten wir erneut feststellen, dass die Preise nach Pandemie und Lockdown stark angestiegen sind. Gottseidank hatten wir wegen der frühzeitigen Buchung zwar keinen Schnäppchenpreis, aber eine akzeptable Rate erwischt. Wie sich später herausstellte, waren die Ausstattung und der Service jeden Cent wert.
Nach einem problemlosen Flug Richtung Neapel und der Abwicklung der Mietwagenformalitäten, wollten wir Neapel möglichst schnell hinter uns lassen. Wer schon einmal mit dem Auto dort unterwegs war weiß, was gemeint ist… Chaos pur. Es war noch ziemlich früh am Tag und der Vesuv , der Hausberg von Neapel, lag noch etwas im Nebel. Trotzdem konnte man schon erahnen, wie majestätisch sich seine Silhouette über den Golf von Neapel erhebt und wie gefährlich er sein kann, wenn er Lava spuckt.
Der Vesuv
Unsere Fahrt führte in weiten Teilen am Meer entlang. Ein Anblick, der mich immer wieder aufs Neue entzückt. In beeindruckenden Blaugrünschattierungen breitete es sich vor uns aus. Was für ein schöner Willkommensgruß! Ich wäre am Liebsten gleich ausgestiegen, wusste allerdings, dass ich die Ansicht in den nächsten Tagen von morgens bis abends genießen durfte.
Ein Anblick für die Seele
Der Wecker hat uns an diesem Tag zeitig aus dem Bett befördert und wir hatten beide Hunger. Am Wegesrand erblickten wir einige Werbetafeln für Restaurants. Ohne lange zu überlegen, sind wir einfach irgendwo eingekehrt. Das erwies sich schon am ersten Tag als Volltreffer. Direkt am Meer gelegen und in weiß-blau dekoriert, war es ein sehr stilvoller Ort mit guter Küche. Beim Lesen der Speisekarte ist man Italien nicht überfordert. Alles ist wie beim Italiener in Deutschland, außer, dass man in Italien ist. Da mein Gehirn in Italien auf Pasta programmiert ist, fällt mir die Wahl meist leicht.
Am nächsten Morgen schneite es dicke Flocken. In all den Jahren habe ich Paris noch nie im Schnee gesehen. Zusätzlich war es eiskalt und wir waren bezüglich der Bekleidungsfrage schon beim Mehrschichtensystem angekommen.
Schnee in Paris
Es lag nahe, dass wir wegen der eisigen Temperaturen erneut die Passagen angesteuert haben. Obwohl von mir schon unzählige Male besucht, werde ich nicht müde, hier durchzuflanieren. Bei dem Wetter war das auch eine gute Entscheidung weil die Passagen überdacht sind. Da ich sie schon ausführlich beschrieben habe beschränke ich mich auf die Feststellung, dass ich es auch hier noch nie so wenig bevölkert erlebt habe.
Am Nachmittag sind wir dann mit dem Zug wieder Richtung Heimat gefahren und problemlos zuhause angekommen.
Fazit dieser Reise: Ich kann mich nicht erinnern, Paris je so wenig touristisch gesehen zu haben. Gerne würde ich öfter im Winter hierher fahren, aber leider bin ich ziemlich verfroren und nehme lieber die Touristen, als die Kälte in Kauf…obwohl, mit entsprechender Kleidung im Gepäck und in unserem gewohnten, besser beheizbaren Hotel, denke ich über diese Option noch einmal nach.
Zum Abschluss noch drei Restaurants die es wert sind, besucht zu werden.
Zuerst das „Chez Janou“ im Marais, 3. Arr. Der Besitzer ist aus der Provence und das Essen ist entsprechend ausgerichtet. Es gibt unzählige Sorten von Pastis im Ausschank, die von unserer männlichen Begleitung ausführlich getestet wurden, weil sie sich nicht für eine Sorte entscheiden konnten. Das Essen ist gut. Restaurants mit gutem Essen bleiben in Paris nicht lange ein Geheimtipp. Die Schlangen vor dem Restaurant sind dementsprechend lang, daher sollte man unbedingt vorher reservieren. Wir haben ohne Reservierung noch einen Tisch auf der Terrasse unter einem Heizpilz ergattert, was sich als sehr vorteilhaft herausgestellt hat. Drinnen war es ohrenbetäubend laut und je später es wurde, desto höher stieg der Pegel…an Alkohol und Lautstärke. Wenn man sich unterhalten möchte, ist ein Platz auf der Terrasse die bessere Wahl.
Chez JanouPastis TastingKöstlich zubereiteter Fisch…natürlich Crème Brûlée zum Dessert
Das „la Palette“ ist ein Bistro im 6. Arr. und kann als typisch französisch bezeichnet werden. Die Räume, sowie die Fassade stehen unter Denkmalschutz. Das Bistro befindet sich auf der ‚Rue de Seine‘ und hat eine ganz wunderbare Jugendstil Einrichtung. An den Wänden hängen Bilder derjenigen Künstler, die hier gelebt und gearbeitet und dem Quartier ihren Stempel aufgedrückt haben. Das Essen ist deftig und reichlich, aber keinesfalls raffiniert. Hierhin kommt man nicht wegen des Essens, sondern wegen der einzigartigen Atmosphäre.
Croque-monsieur und Charcuterie
Zuletzt noch ein relativ neues Lokal. Das „Canard & Champagne“ findet man in der ‚Passage des Panoramas‘, 2.Arr., meiner Lieblingspassage in Paris. Wie der Name schon verrät, stehen auf der Speisekarte nur Gerichte mit Ente. Champagner muss man dazu nicht bestellen, die Karte bietet auch viele andere Getränke an. Das Essen war köstlich und das Dessert, ein Traum aus Schokolade und Sahne, ein Gedicht. Die Einrichtung ist stylisch, lädt allerdings nicht zum längeren Verweilen ein, dazu sind die Stühle zu unbequem.
Parmentier de Canard/Ente mit Kartoffelpüree und KäsekrusteGigot de Canard/Entenkeule
Alle drei Restaurants haben, für Pariser Verhältnisse, akzeptable Preise.
Mittlerweile waren wir im tiefsten Winter angekommen. Es war kalt, windig und zwischendurch auch mal nass. Draußen etwas zu unternehmen stellte sich als ungemütlich heraus. Aber da wir keine Schönwetterreisenden sind, hat uns das nicht abgehalten, wenigsten einige outdoor Aktivitäten einzustreuen.
Der erste Weg führte uns auf die Rue de Rivoli in eine Buchhandlung. Eine stolze, traditionelle Bastion gegen Amazon und Co, schön gelegen gegenüber des riesigen Jardin de Tuileries. Nur ein paar Häuser neben der Buchhandlung, das ‚Café Angelina‘, seit 1903 eine „süße“ Pariser Institution im feinsten Belle Époque Interieur. Das Café ist bekannt und bei Touristen sehr beliebt. Es kann vorkommen, dass man sich in eine Schlange einreihen muss, um irgendwann einen Platz zugewiesen zu bekommen. Das Warten lohnt sich, denn die berühmte, heiße Schokolade ist ein unvergleichliches Geschmackserlebnis und die Kuchen, Törtchen und Plätzchen eine Augenweide. Alles hat natürlich seinen Preis.
Café Angelina
Von der Metrostation Pont Neuf aus, marschierten wir anschließend über den Quai de Conti in Richtung ‚Institut de France‘, vorbei an der 800 Jahre alten Rue de Nevers. Obwohl fast gegenüber vom Pont Neuf gelegen, wird sie kaum von Touristen bemerkt, wahrscheinlich weil sie so schmal ist.
Rue de Nevers
Die Académie française ist heute Teil des Zusammenschluss‘ von vier Akademien und Sitz von Wissenschaft und Kunst. Sie ist von diesen die Berühmteste und gilt als Hüterin der französischen Sprache und Literatur. In diesem altehrwürdigen Gebäude hat das gemeine Volk keinen Zutritt, mit Ausnahme der ‚Bibliothèque Mazarine‘. Die Bibliothek war die erste öffentliche Bibliothek Frankreichs und besitzt ca. 600 000 Werke. Der Eintritt ist kostenlos, man benötigt lediglich einen Personalausweis.
Institut de France
Ich kann jetzt nicht schreiben, dass es mir die Sprache verschlagen hat, als ich die Bibliothéque betrat, denn gesprochen werden darf nicht, man kann allerhöchstens leise flüstern. Aber ich habe tatsächlich die Luft angehalten. Der Anblick der Räume, vor allem des großen Lesesaals ist… atemberaubend. Die historische Einrichtung von 1691 ist noch erhalten. An den Wänden reihen sich die Bücher in wunderschönen alten Holzregalen und sind teilweise über alte Leitern zu erreichen. Mittig im Lesesaal sind Tische angeordnet und mit PCs ausgestattet, denn heutzutage sind natürlich alle Werke digitalisiert. Da wir Besucher waren, konnten wir weder einen Blick auf einen PC werfen, noch auf einem der Stühle Platz nehmen. Das ist den Forschenden vorbehalten, die hier in Ruhe arbeiten wollen. Auch der Dielenfußboden ist historisch und knarrte bei jedem unserer Schritte, was uns etwas peinlich war. Die Räume strahlen eine ganz besondere Atmosphäre aus. Das Wissen von Jahrhunderten, aufbewahrt in tausenden Büchern, hat uns tief berührt und es war schwer, den Weg zurück in die wuselige Stadt zu gehen.
Eingang in den LesesaalDer LesesaalBücherregaleDie Büsten namhafter Wissenschaftler
Da das 6. Arr. in der Nähe ist, sind wir noch ein wenig durch das Viertel geschlendert. In den vergangenen Jahren habe ich es immer als unsäglich überfüllt erlebt und daher meist gemieden. Diesmal war es, wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters, ruhig und (fast) menschenleer. Die Gegend rund um Saint-Germain-des- Prés ist sehr schön und sehr geschichtsträchtig. Die verwinkelten Strassen und kleinen Gassen, Restaurants wie das ‚Le Procope‘, das zu den ältesten Gaststätten der Welt gehört, die literarischen Cafés, wie das ‚Café de Flore‘ und das ‚Les Deux Magots‘, Plätze, Kirchen, Märkte, Hinterhöfe…allein dieses Viertel füllt ganze Bücher.
Le Procope Place Furstenberg
Zum Abschluss des Tages standen wir noch vor der Kirche St-Julien-le Pauvre, ein Gotteshaus mit einer bis ins 6. Jahrhundert zurückreichenden, überaus wechselvollen Geschichte. Es fällt heute schwer, sich die prunkvollen Zeiten dieser Kirche vorzustellen. Eine wunderbare Zeremonie des Mittelalters fand in diesen Gemäuern statt. Die Rektoren der Sorbonne wurden hier gewählt und bekamen den Hermelinmantel umgelegt und das Siegel der Universität überreicht. Von den glanzvollen Tagen ist nichts mehr übrig. Geblieben ist ein Ort der Stille und Einkehr, in dem der Lärm der Stadt keinen Zugang hat. Im seitlichen, kleinen Park wächst, mittlerweile durch Pfähle abgestützt, der älteste Baum von Paris, eine Robinie, durch deren Äste die Türme von Notre Dame schimmern.
Am nächsten Tag gab es dann ein starkes Temperaturgefälle und es war vorbei mit dem Frühling. Wir hatten zwar Schirme und auch wärmende Kleidung dabei, trotzdem haben wir uns entschlossen, den Tag indoor zu verbringen.
Zuerst waren wieder die Stoffgeschäfte dran. Da ich darüber beim letzten Mal sehr ausführlich berichtet habe, beschränke ich mich nur auf die Erwähnung, dass alles genau so war, wie ich es in Erinnerung hatte. Diesmal sind wir etwas gezielter vorgegangen und ich habe mich nicht so sehr verzettelt, wie davor. Platt waren wir trotzdem. Da das Frühstückscroissant nicht so lange satt macht, haben wir uns auf die Suche gemacht und sind wegen des einsetzenden Regens rasch irgendwo eingekehrt. Der gewählte „Italiener“ war erstaunlich gut, obwohl ich in Paris lieber französisch esse.
Danach stand ein Museumsbesuch auf dem Plan. Das Musée de „L’Histoire de la Médecine“ im Quartier Latin ist in der Université Paris Descartes beheimatet. Es gibt zwar Hinweisschilder zum Museum am Eingang, aber leicht zu finden ist es trotzdem nicht. Man muss lange Flure und viele Treppen überwinden, bevor man durch eine unscheinbare Tür eintreten kann. Steht man dann in dem großen Raum, mehr ein Saal mit einem schönen Glasdach und Vitrinen, umfängt einen gleich eine ganz ungewöhnliche Atmosphäre. Hier weht ein Hauch von altem Wissen und Entdeckerfreude. Gezeigt wird eine Sammlung historischer Medizininstrumente und Produkte, die einen Einblick in die Medizintechnik und Behandlungsmethoden von der Antike an gewährt. Wie so oft überkommt mich das Gefühl von Dankbarkeit, dass ich in der Jetztzeit lebe, denn die Behandlungspraxis die dort dargestellt wird, treibt einem den Schweiß auf die Stirn. Das gruseligste Objekt ist ein Glastisch, der komplett aus menschlichem Material gefertigt ist, hergestellt durch einen geschickten Einbalsamierer. Aber als Tisch? Ich stellte mir dauernd vor, wie man sein Getränk auf Drüsen, Ohren, Wirbelkörper, Blut und einen Fuß abstellt…
Mir ist es schleierhaft, dass dieses Museum völlig unbemerkt von jeglichem Tourismus existiert, denn es ist die älteste Sammlung in Europa, die sich diesem Thema widmet.
Das MuseumErsatzaugenBeistelltisch aus menschlichen Einzelteilen
Da wir uns im Quartier Latin befanden, haben wir auch noch einen Rundgang angeschlossen. Auch hier war ich lange nicht mehr, weil ich die ausufernden Touristenströme so gar nicht mag. Diesmal war es, na ja, nicht wirklich menschenleer, aber wegen der unbestimmten Wetterlage wirklich akzeptabel. Wir konnten in aller Ruhe durch die alten, schöne Gassen schlendern, Fassaden bewundern, in Geschäften und Galerien stöbern und uns unseren Vorstellungen überlassen, was diese Straßen und Häuser schon alles gesehen haben. Zwischendurch war ich völlig in der Zeitschleife gefangen, denn hier habe ich gewohnt, als ich das erste Mal mit 18 Jahren eine Zeit in Paris verbrachte.
Dieses Straßenschild aus dem 5. Arr. hängt bei uns im Flur (ganz legal erworben :-))Rue Suger
Mitten in dem ganzen Gewusel von Souvenirkitsch und Fressbuden der Touristenhochburg, liegt die Kirche Saint-Séverin. Dieses gotische Gotteshaus gilt mit als die älteste und für mich schönste Kirche der Stadt. Drinnen ist es still und man kann sich ausruhen, meditieren oder die unvergleichliche Architektur bewundern. Immer wieder fällt der Blick auf die gedrehte Säule in der Mitte, die sich zur Decke hin windet und sich dort mit den anderen Säulen verwebt. Das alles hat eine Leichtigkeit, die geneigt ist, alles Schwere außen vor zu lassen.
Wasserspeier, schöner als die von Notre Dame und vor allem, von unten besser zu sehenSaint Séverin mit gedrehter Säule
Ich habe im letzten Jahr mit Paris aufgehört und fange auch gleich in diesem Artikel wieder mit Paris an. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Das Reisen ist einfacher geworden, was viel mehr Menschen als im vergangenen Jahr veranlasst, aufgeschobene Reisen nachzuholen. Corona ist natürlich immer noch ein Thema, das allerdings von den meisten Reisenden ignoriert wird. Die Maskenpflicht ist in vielen Reiseländern keine Pflicht mehr. In Frankreich gilt sie, wie in Deutschland, nur für den öffentlichen Transport, d.h. auch für Fernzüge. In Restaurants und Geschäften sind Masken nicht mehr verpflichtend.
Ursprünglich war geplant, nach Silvester einige Tage in Paris zu verbringen, aber wegen der damals noch geltenden Einschränkungen, haben wir die Reise auf Ende März bis Anfang April verschoben. Diesmal haben wir uns mit dem Thalys nach Paris fahren lassen. Dazu mussten wir zuerst nach Köln, weil die Strecke ab Düsseldorf gesperrt war. Es ist eine entspannte Anreisen, wenn man den Zug wählt. In dreieinviertel Stunden kann man am Gare du Nord aussteigen und hat keinen Stress mit dem Pariser Straßenverkehr. Dazu noch der Tipp: bitte die erste Klasse buchen! Sie ist nicht viel teurer als die zweite Klasse, aber sehr viel komfortabler. Eine Taxifahrt zum Hotel kann ich auch empfehlen. Taxifahrten sind in Paris relativ günstig. Natürlich geht auch die Metro, aber dann muss man sich darauf einstellen viele Treppen auf und ab den Koffer zu schleppen, denn Rolltreppen sind eher selten vorhanden.
Reisen mit dem Thalys
Die Neuerung dieser Reise war die Wahl des Hotels. Wir haben eines am Montparnasse gewählt und es sofort bereut. Das Hotel ist mit uns gealtert und in der Zwischenzeit, als ich es in den 1990er Jahren zuletzt gebucht hatte, nicht mehr aufgepeppt worden. Die Gegend ist natürlich super, mittendrin statt nur dabei, Metro gleich um die Ecke und total viele Restaurants, die „Rang und Namen“ haben. Vom Fenster aus kann man auf das ‚La Coupole‘ schauen, eine Pariser Institution mit langer Geschichte. Auch ist der ‚Jardin du Luxembourg‘ nur eine Straße weiter. Trotzdem würde ich das nächste Mal wieder das 20. Arrondissement wählen. Das ‚Mama Shelter‘ Hotel ist für Pariser Verhältnisse, vom Preis-Leistungsangebot her nicht zu toppen.
Es war ein lauer Märztag, als wir uns noch am gleichen Tag aufmachten, um unsere Freunde, mit denen wir auch im letzten Parisurlaub einige Zeit verbracht haben, erneut zu treffen. Unser erster Weg führte uns daher ins Marais Viertel. Wir waren lange nicht mehr dort und ich hatte fast vergessen, wie schön das Marais ist. Es war einst das erste jüdische Viertel von Paris und ist auch heute noch das jüdische Zentrum. In dem Gewirr der alten Gassen mit der Rue des Rosiers als Hauptstraße, tummeln sich neben Einheimischen auch viele Touristen, welche die Vielzahl von Geschäften und koscheren Restaurants bestaunen. Die Falafelläden dort sind legendär und man sieht immer sehr lange Schlangen davor mit Menschen, die geduldig warten, bis sie an der Reihe sind. Das Warten lohnt sich, denn was man dann bekommt, ist wirklich köstlich. Der Anbieter ‚L’As du Fallafel‘ ist schon eine Berühmtheit, obwohl ich jetzt gelesen habe, dass das danebenliegende ‚Chez Hannah‘ noch besser sein soll. Unsere Freunde haben wir im ‚Le loir dans le Théière‘ getroffen, einem Teesalon auf der Rue des Rosiers, mit köstlichen Torten und unzähligen Sorten Tee.
Da wir uns viel zu erzählen hatten und die Zeit dabei wie im Flug vergangen ist, mussten wir uns noch beeilen, um wenigstens einige Sehenswürdigkeiten des Marais‘ zu besuchen. Sehr bekannt, viel besucht und auf jeden Fall eine Besichtigung wert, ist die ‚Place des Vosges‘ (spricht sich mit einem ganz weichen sch in der Mitte). Ein Platz in vollkommener Harmonie mit den darum angeordneten einheitlichen Häusern. Wobei „Häuser“ die Untertreibung des Jahrhunderts ist. Es sind alte Stadtpaläste, in denen man nicht einfach wohnt, sondern residiert. Sehr schön sind die Arkaden dieser Häuser, die mit Kunstgalerien, Restaurants und feinen Geschäften gesäumt sind. Hier befindet sich auch die ‚Maison de Victor Hugo‘, die besichtigt werden kann (Häuser und Plätze sind im Französischen weiblich) und das bezaubernde Hotel ‚Le Pavillon de la Reine‘, leider weit außerhalb unserer Preis-Möglichkeiten. Der Place des Vosges ist sehr groß und man sollte einiges an Zeit einplanen, damit man man auch einen Blick in die Arkaden werfen und eine Weile auf den zahlreichen, alten Bänken dieses Platzes verweilen kann.
Place des VosgesArkaden
Da es schon recht weit fortgeschritten am Nachmittag war, haben wir nur noch das ‚Village Saint Paul‘ anschauen können. Dort waren wir nicht zum ersten Mal und erneut echt beeindruckt, was dort entstanden ist. Wie der Name schon verrät ist es ein Dorf in der Stadt mit kleinen Gassen, stillen Plätzen (auf jeden Fall um diese Zeit) und einem Gewirr von Höfen. Eigentlich sollte man nur geradeaus gehen. Aber wir haben uns total darin verloren und sind von einem Hof in den anderen geraten, völlig ohne System. Da es mehrere Zugänge zum Dorf gibt findet man auch den Weg wieder heraus, aber so übersichtlich, wie unsere Beschreibung versprach, war es keinesfalls. Die Geschäfte hatten schon geschlossen, auch das traumhafte ‚Musée de la Curiosité et de la Magie‘ ein Zaubereimuseum. Es ist beeindruckend, was aus den alten, zum Teil verfallenen Häusern geworden ist. In irgendeinem Hof, sie sind alle zur besseren Orientierung farblich unterschiedlich markiert, hängen große Schautafeln, die die Entstehungsgeschichte des Village zeigen. Am Anfang unseres Rundgangs haben wir auch die Kirche St-Paul-St-Louis besucht, deren rote Eingangstüre eine gewisse Sogwirkung auf uns hatte.
Kirche St-Paul-St-Louis
Im Village war es still, wir waren die einzigen Besucher um diese Zeit. Das soll aber nicht heißen, dass dies eines der letzten Oasen von Paris ist. Tagsüber ist es hier, wie überall im Marais, sehr touristisch und voll. Wem nicht unbedingt nach shoppen ist, sollte auf jeden Fall den frühen Abend für einen Besuch wählen, wenn die meisten Besucher schon beim Apéro sitzen und sich die Straßen leeren.
Entstehungsgeschichte auf SchautafelnIm Village
Ist man schon einmal hier, kann man auch noch einen Abstecher in die Rue Beautreillis wagen. Dort im 3. Stock der Hausnummer 17 wurde Jim Morrison 1971 tot in einer Badewanne aufgefunden. Begraben wurde er auf dem Friedhof Père Lachaise, ein Friedhof, der eigentlich ein MUSS für jeden Parisbesucher ist…ich schweife ab…
Abends dann wieder essen, schließlich waren wir ja in Paris. Allerdings möchte ich den Restaurants später noch einen eigenen Artikel widmen.
Nun war er da, unser unwiederbringlich letzter Urlaubstag. Traurig und glücklich zugleich haben wir beschlossen, ihn ruhig zu gestalten und den Urlaub gemächlich ausklingen zu lassen. Da erneut die Sonne schien und ein milder Spätsommertag zu erwarten war, sind wir zum Jardin du Luxembourg gefahren und haben den Tag dort verbracht. Ein Parisaufenthalt ohne diesen Garten zu besuchen, oder wenigstens einmal zu durchlaufen, ist für mich undenkbar. Einst haben wir mit meinen kleinen Kindern die Spielplätze dort besucht und sind mit dem nostalgischen Karussell gefahren. Nun schlendern wir durch den Park, bewundern die Statuen, den monumentalen Medicibrunnen, die Orangerie, die Blumenbeete und die alten Bäume. Irgendwann lassen wir uns auf einen der grünen Eisenstühle nieder, lesen, essen unsere mitgebrachten Macarons und haben das Gefühl ein Teil des Pariser „savoir- vivre“ zu sein. Diese Kunst, das Leben genießen zu können, die in Frankreich so allgegenwärtig ist.
Der Jardin ist bei Parisern, wie bei Touristen gleichermaßen beliebt. Es gibt zahlreiche Stühle und Bänke, die zum Verweilen einladen, trotzdem ist es manchmal schwierig, dort einen freien Platz zu ergattern. Die Stühle sind mittlerweile Designklassiker. Man kann sie unter dem Namen „Luxembourg“ kaufen und in den eigenen Garten stellen (nein, ich habe noch keinen). Es ist ruhig in diesem Garten, wenn man nicht gerade am großen Bassin sitzen möchte. Hier lassen Kinder gerne ihre Boote schwimmen, die man sich übrigens ausleihen kann. Geht man ein Stück weiter, rollen auf staubigen Plätzen die Boule Kugeln. Bis heute ist es mir schleierhaft, was Franzosen an diesem Spiel finden. Auch die große Zuschauerzahl ist mir ein Rätsel. Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist die Entschleunigung , die dieses Spiel bietet.
Vielleicht sollte ich zum Abschluss noch erwähnen, dass es keine schlechte Idee ist, Paris auch einmal im Winter zu besuchen. Die Touristenströme sind nach Silvester schon wieder weg und die Frühjahrstouristen noch nicht da. Im Winter zeigt die Stadt eine andere Seite. Unter einer Schneedecke, oder unter Eis scheint alles ruhig, melancholisch und irgendwie unwirklich. Man kann auch draußen sitzen, unter Heizstrahlern, oder vor der Orangerie im Jardin du Luxembourg in den Winterhimmel schauen….
Stoffe kaufen in Paris, oder eines der letzten Abenteuer meiner Welt
Das ist die Überschrift die ich nähme, wenn ich einen Blog über mein Hobby schreiben würde. Ich bin Freizeitschneiderin und mittlerweile schon ein wenig meschugge, wenn ich ans Nähen denke. Fast zwei Jahre lang übe ich die Schneiderei nun aus und es wird eigentlich immer schlimmer. Was als Lockdownbeschäftigung begann, ist nun ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Ich denke schon in Nähkategorien und kann mir mein Leben ohne Nähprojekte gar nicht mehr vorstellen.
Es war naheliegend, dass ich in Paris nach Stoffen schauen würde. Vorab hatte ich einiges an Nähblogs gelesen und mich kundig gemacht, wo man die besten Stoffe finden kann. Mental so ausgestattet, sind wir zum Montmartre gefahren. Am östlichen, unteren Teil von Sacré-Coeur liegt es, das Stoffparadies, oder der Nähhimmel auf Erden. Hier reiht sich Stoffgeschäft an Stoffgeschäft. Am Anfang dachte ich, mir erst einen Überblick verschaffen zu wollen. Diesen habe ich allerdings schnell verloren und musste aufpassen, selbst nicht unter Stroffballen verloren zu gehen. Es ist schier unglaublich, wie viele Stoffe hier angeboten werden. Das Angebot reicht von einfach bis sehr exklusiv und es gibt gar nichts, was es nicht gibt. Von kleinen Läden bis zu 5-etagigen Kaufhäusern kann man sich durch die Ballen wühlen, anfassen, vorhalten und schwelgen. Das habe ich auch getan, bis ich am Ende nicht mehr wusste, was ich eigentlich wollte. Mit Rücksicht auf meinen Rücken und auf den Mann, der geduldig mitgelaufen ist, haben wir dann erstmal eine Pause eingelegt und gegessen. Ihr wisst ja: 12 Uhr….
Essen eignet sich gut zum Sortieren von Gedanken. Nach dem obligatorischen Café sind wir dann erneut losgestapft und ich habe mir drei sogenannte Coupons gekauft, jeweils Dreimeterstücke, die recht günstig waren. Einen der gekauften Stoffe habe ich mittlerweile schon zu einem Kleid vernäht. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es Stoffe in allen Preisklassen gibt, von einfach bis sehr edel. Natürlich wird auch Nähzubehör angeboten. Ein Geschäft führt nur Knöpfe , ein anderes Bänder, ein drittes alles rund um die Schneiderei, wie Kopierpapier, Nadeln, Garne, Scheren, etc. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es war wirklich beeindruckend. Hinterher waren wir wie erschlagen, aber irgendwie doch zufrieden ob dieser Entdeckung.
Im StoffballenglückAm Fuß des MontmartreKleid, genäht aus dem Stoff eines Coupons
Hat jetzt ein bisschen gedauert, bis ich dazu kam, den letzten Teil unserer Reise zu beschreiben. Aber bevor wir in der nächsten Woche wieder nach Paris fahren, wollte ich wenigstens unsere Reise vom Vorjahr zu einem guten, schriftlichen Abschluss bringen.
Wenn man einen schönen Eindruck über viele der Hauptsehenswürdigkeiten von Paris bekommen möchte, wäre eine Fahrt zur Place de la Concorde ( in französisch ist „der Platz“ weiblich ). zu empfehlen. Der größte Platz von Paris hat in seiner Mitte einen Obelisk mit goldener Spitze stehen. Bitte von dort aus nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten, sondern auch auf den Boden schauen! Hier befindet sich die größte Sonnenuhr der Welt, für die der Obelisk ebenfalls verwendet wird. Seine Spitze dient als Zeiger und die bronzenen Linien auf dem Boden mit den römischen Zahlen, zeigen die Uhrzeit an.
Der Platz ist sehr verkehrsreich, darum die dringende Empfehlung, nur die Straßen an den Ampeln zu überqueren. Umgeben ist der Platz von den Champs-Elysées, den Tuileries Gärten, der Rue Royale und der Kirche La Madeleine. An allen Ecken des Platzes stellen acht Statuen jeweils eine französische Stadt dar. Es ist ein wahrhaft erhebendes Gefühl, auf diesem Platz zu stehen. Man kann in der Ferne den Arc de Triumphe sehen, auf der anderen Straßenseite fließt die Seine und die schönste Brücke von Paris, der Pont Alexandre III, liegt vor einem. Schaut man in die Ferne, sieht man die goldene Kuppel des Invalidendoms glänzen und die Hauptsehenswürdigkeit von Paris ist nur einen Steinwurf entfernt….der Eiffelturm! Jedem, der das erste Mal nach Paris fährt, würde ich diesen Platz empfehlen. Mehr Paris bekommt man auf einen Blick nirgendwo geboten. Selbst beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Anblick denke.
Place de la Concorde
Invalidendom
Arc de Triomphe, hier noch verpacktLe Pont Alexandre IIILa Tour Eiffel
Es ist schwer, von hier aus die Entscheidung zu treffen, in welche Richtung man weiter gehen soll. Da wir eine strahlenden Spätsommertag hatten, haben wir uns für den Weg entlang der Seine entschieden. Unterwegs haben wir noch eine Abstecher zur Nationalversammlung eingestreut und dort in einem schönen Restaurant zu Mittag gegessen. Geht man entlang der Seine weiter, sieht man nach einiger Zeit das imposante Gebäude des Musée d’Orsay. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort einmal hineinzugehen. Das Museum befindet sich im alten Bahnhof von Orsay und ist den Künstlern des 19. Jahrhunderts gewidmet. Allein die Architektur lohnt den Eintritt. Kommt man in die Haupthalle, fällt besonders die große Bahnhofsuhr auf, die original erhalten ist und die Haupthalle ziert. Wie viele Pariser Museen, ist es riesig mit einer umfangreichen Sammlung. Wem das zuviel ist, kann auch nur das Café, das hinter der Uhr liegt, besuchen. Es gibt auch ein Restaurant mit einer atemberaubenden Einrichtung im historischen Ambiente. Das hat natürlich seinen Preis. Trotzdem würde ich es allein wegen der Atmosphäre empfehlen.
Das Palais Bourbon ist Sitz der Nationalversammlung