Bella Italia 2022 Teil II

Nachdem wir uns mehrmals wegen einer Umleitung verfahren hatten, lag sie vor uns: die Amalfitana, eine der Traumstraßen dieser Welt. 40km schlängelt sie sich am Golf von Salerno entlang, dass man sich vor lauter Ahhhs und Ohhs gar nicht mehr einkriegt. Neben einem das Meer in allen Schattierungen von Silber bis Dunkelblau. An den Hängen gelegen, Häuser in weiß, blau und rosa und über allem weht ein zarter Duft von Zitronenblüten. Die Straße gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist in die Felsen hineingehauen worden, kurvenreich und sehr eng. Sie ist auf keinen Fall für den Massentourismus geeignet, aber genau dieser findet hier statt.

Auf der Amalfitana

Das Autofahren auf der Amalfitana erfordert starke Nerven. Es sind dort nicht nur Autos, sondern auch unzählige Motor -roller und -räder und Autobusse unterwegs. Jedesmal, wenn wir heil wieder unser Hotel erreicht hatten, habe ich ein kleines Dankeschön zu dem dort am Eingang hängenden Marienbild geschickt. Ich gehe davon aus, dass Maria dort einen harten Job hat. Die Großen zuerst, das heißt, Busse haben Vorfahrt und hupen an unübersichtlichen Stellen. Entgegenkommende Autos haben dann zu warten. Zwischen den Wartenden schlängeln sich die Zweiräder mit abenteuerlichen Überholmanövern und es kann sein, dass auch Fußgänger versuchen, die Straße zu überqueren. Der Höhepunkt dieses Abenteuers sind die Ortschaften, durch die sich die Amalfitana zwangsläufig schlängelt. Hier versuchen Verkehrspolizisten mit Trillerpfeifen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Meist entsteht dadurch ein heilloses Kuddelmuddel…Autos hupen, Polizisten pfeifen, Zweiräder knattern und Fußgänger versuche sich durch die Enge zu schlängeln. Merkwürdigerweise bleiben die sonst recht wuseligen Italiener recht gelassen in diesem Durcheinander. Sie hupen zwar gelegentlich, aber man weiß nie so richtig, warum. Die gute Botschaft ist, man gewöhnt sich dran, wenigsten für die Zeit des Urlaubs. Ach ja, ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass an vielen Stellen Straßenhändler am Rand stehen und die Straße an mehreren Stellen zum Parken freigegeben ist.

Händler am Straßenrand
Schattenparkplatz

Zwischen allen Orten der Amalfitana verkehren die SITA Busse. Es ist tatsächlich keine schlechte Idee, sich von diesen zu den verschiedenen Orten fahren zu lassen. Haltestellen gibt es überall und die Fahrer sind im wahrsten Sinn des Wortes… erfahren. Es kann zwar schon mal sein, dass man keinen Sitzplatz bekommt, dafür lässt sich ohne Stress die fantastische Aussicht genießen. Die Tickets sind in vielen Geschäften zu erwerben. Zur Planung des Tages hängen sogar Fahrpläne an den Haltestellen.