Lange haben wir überlegt, wo wir unseren Frühjahrsurlaub verbringen möchten. Städtereisen und viele Besichtigungen sollten auf Kosten der Erholung „am Ort“ außen vor bleiben. Strand wird von uns nicht benutzt, Sonne sollte sein, aber keine Hitze, Meer auf jeden Fall. Italien war das Zauberwort! Wir haben ziemlich erschöpft diese Reise vorbereitet und waren urlaubsreif von einer langen Arbeitsphase im Vorfeld. Sonne und Meer erschienen uns außerordentlich verlockend, dazu gutes Essen und freundliche Menschen.
Unsere Wahl fiel auf ‚Praiano‘, einen Ort direkt am Meer an der Amalfitana. Vor vielen Jahren waren wir schon einmal hier zu Gast und hatten diese Zeit in guter Erinnerung. Das damalige Hotel gibt es leider nicht mehr und nach einer gewissen Enttäuschung entdeckten wir eine verheißungsvolle Alternative. Hier mussten wir erneut feststellen, dass die Preise nach Pandemie und Lockdown stark angestiegen sind. Gottseidank hatten wir wegen der frühzeitigen Buchung zwar keinen Schnäppchenpreis, aber eine akzeptable Rate erwischt. Wie sich später herausstellte, waren die Ausstattung und der Service jeden Cent wert.
Nach einem problemlosen Flug Richtung Neapel und der Abwicklung der Mietwagenformalitäten, wollten wir Neapel möglichst schnell hinter uns lassen. Wer schon einmal mit dem Auto dort unterwegs war weiß, was gemeint ist… Chaos pur. Es war noch ziemlich früh am Tag und der Vesuv , der Hausberg von Neapel, lag noch etwas im Nebel. Trotzdem konnte man schon erahnen, wie majestätisch sich seine Silhouette über den Golf von Neapel erhebt und wie gefährlich er sein kann, wenn er Lava spuckt.

Unsere Fahrt führte in weiten Teilen am Meer entlang. Ein Anblick, der mich immer wieder aufs Neue entzückt. In beeindruckenden Blaugrünschattierungen breitete es sich vor uns aus. Was für ein schöner Willkommensgruß! Ich wäre am Liebsten gleich ausgestiegen, wusste allerdings, dass ich die Ansicht in den nächsten Tagen von morgens bis abends genießen durfte.

Der Wecker hat uns an diesem Tag zeitig aus dem Bett befördert und wir hatten beide Hunger. Am Wegesrand erblickten wir einige Werbetafeln für Restaurants. Ohne lange zu überlegen, sind wir einfach irgendwo eingekehrt. Das erwies sich schon am ersten Tag als Volltreffer. Direkt am Meer gelegen und in weiß-blau dekoriert, war es ein sehr stilvoller Ort mit guter Küche. Beim Lesen der Speisekarte ist man Italien nicht überfordert. Alles ist wie beim Italiener in Deutschland, außer, dass man in Italien ist. Da mein Gehirn in Italien auf Pasta programmiert ist, fällt mir die Wahl meist leicht.
