Nun war er da, unser unwiederbringlich letzter Urlaubstag. Traurig und glücklich zugleich haben wir beschlossen, ihn ruhig zu gestalten und den Urlaub gemächlich ausklingen zu lassen. Da erneut die Sonne schien und ein milder Spätsommertag zu erwarten war, sind wir zum Jardin du Luxembourg gefahren und haben den Tag dort verbracht. Ein Parisaufenthalt ohne diesen Garten zu besuchen, oder wenigstens einmal zu durchlaufen, ist für mich undenkbar. Einst haben wir mit meinen kleinen Kindern die Spielplätze dort besucht und sind mit dem nostalgischen Karussell gefahren. Nun schlendern wir durch den Park, bewundern die Statuen, den monumentalen Medicibrunnen, die Orangerie, die Blumenbeete und die alten Bäume. Irgendwann lassen wir uns auf einen der grünen Eisenstühle nieder, lesen, essen unsere mitgebrachten Macarons und haben das Gefühl ein Teil des Pariser „savoir- vivre“ zu sein. Diese Kunst, das Leben genießen zu können, die in Frankreich so allgegenwärtig ist.
Der Jardin ist bei Parisern, wie bei Touristen gleichermaßen beliebt. Es gibt zahlreiche Stühle und Bänke, die zum Verweilen einladen, trotzdem ist es manchmal schwierig, dort einen freien Platz zu ergattern. Die Stühle sind mittlerweile Designklassiker. Man kann sie unter dem Namen „Luxembourg“ kaufen und in den eigenen Garten stellen (nein, ich habe noch keinen). Es ist ruhig in diesem Garten, wenn man nicht gerade am großen Bassin sitzen möchte. Hier lassen Kinder gerne ihre Boote schwimmen, die man sich übrigens ausleihen kann. Geht man ein Stück weiter, rollen auf staubigen Plätzen die Boule Kugeln. Bis heute ist es mir schleierhaft, was Franzosen an diesem Spiel finden. Auch die große Zuschauerzahl ist mir ein Rätsel. Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist die Entschleunigung , die dieses Spiel bietet.
Vielleicht sollte ich zum Abschluss noch erwähnen, dass es keine schlechte Idee ist, Paris auch einmal im Winter zu besuchen. Die Touristenströme sind nach Silvester schon wieder weg und die Frühjahrstouristen noch nicht da. Im Winter zeigt die Stadt eine andere Seite. Unter einer Schneedecke, oder unter Eis scheint alles ruhig, melancholisch und irgendwie unwirklich. Man kann auch draußen sitzen, unter Heizstrahlern, oder vor der Orangerie im Jardin du Luxembourg in den Winterhimmel schauen….
…..Paris….ach, Paris!





